Mehrere Hochwassereinsätze nach Unwetter

Ein heftiges Unwetter hat am Montag Abend im Pongau für zahlreiche Einsätze sämtlicher Blaulicht-Organisationen gesorgt. Wir erhielten gegen 19 Uhr eine Alarmierung zur Evakuierung von Personen, die auf der Wagrainer Bundesstraße von einer Mur eingeschlossen wurden. Ursprünglich sollten 4 Personen gerettet werden. Zusammen mit der Feuerwehr und der Wasserrettung wurde dann aber recht schnell klar, das hier weit mehr Personen eingeschlossen wurden.  

Organisationsübergreifend (Polizei, Feuerwehr, Wasserrettung und Bergrettung) galt es nun zu agieren. Nach Begutachtung der Lage vor Ort wurde auch die Bergrettung Wagrain nach alarmiert, da mittlerweile mehrere Muren abgegangen sind und die Anzahl der eingeschlossenen Personen gestiegen ist.

 

Im Bereich des Buchaugrabens wurde die Wagrainer Bundesstraße B163 von einer Mur komplett zerstört. Die Erstretter wurden mittels eines Holzzuggerätes über den Bach transportiert und konnten so zu den eingeschlossenen Personen vorrücken. Rund 35 sommerlich gekleidete Personen konnten so mit Decken vor Unterkühlung geschützt werden. Eine Bergung konnten aber noch nicht gleich durchgeführt werden.

 

Zeitgleich hat ein zweiter Bergetrupp 15 weitere Personen lokalisieren können. Ein dritter Suchtrupp hat den Abschnitt von Wagrain übernommen.

 

Zwischenzeitlich wurde an einem Plan für die Bergung der 35 Personen gearbeitet. Der anhaltende starke Regen und das lockere Erdreich hat eine rasche Bergung erschwert. Schlussendlich konnte dann aber doch eine Bergung mit schweren Baggern und Radladern durchgeführt werden. Die Personen wurden in die Radladerschaufel gesetzt und konnten so über den reißenden Bach gehoben werden. Die aufwendige Bergung konnten nach rund 3h abgeschlossen werden.

 

Gegen 21:30 Uhr wurden wir zu einem weiteren Einsatz in St. Johann alarmiert. Eine Familie war von einer Mur abgeschlossen und musste evakuiert werden. Ein Vorrücken über die Straße war aber erst nach dem Beseitigen der Bäumen und der Mur möglich. Alle Personen konnten aber unversehrt an die Rettung übergeben werden.

 

Wir sind in der glücklichen Lage ein großes Team bei uns in der Ortsstelle zu haben. Ein Teil der Bergrettungsmannschaft, war in Rufbereitschaft im Schulungsheim. Aber auch dort war jede Hand hilfreich, denn ein eingedrücktes Fenster hat den Keller der gesamten Feuerwehr und auch unseres Bergrettungsheimes geflutet. In 3h konnte so der Keller wieder begehbar gemacht werden und die Wassermengen erfolgreich abgepumpt werden.

  Text: S. Leitner