Perfekte Zusammenarbeit

Ich, Simone, war gerade bei meinen Bergrettungskollegen Kathrin und Rupert mit dem Auto zu Hause eingetroffen, als die Einsatzmeldung aufs Handy gekommen ist. Sofort herrscht Alarmbereitschaft. Die Kinder wissen bei dem Klingelton schon sofort um was es geht und verhalten sich ruhig. Während Rupert die ersten Telefonate mit dem Einsatzleiter führt, bereiten Kathrin und ich uns fürs Ausrücken vor. Einsatzmeldung "Person aus steilen, alpinen Gelände in St. Veit bergen". 

Wir erfahren noch das die Person starke Krämpfe hat und nicht mehr in der Lage ist alleine abzusteigen. Also wird Wasser und Magnesium eingepackt. Ein paar Minuten später sind wir bereits auf dem Weg. Zuerst noch mit dem PKW soweit es die Straße zulässt und dann weiter zu Fuß. 

 

Mittels Handy sind wir immer in Kontakt mit der zu rettenden Person. Teils um den Weg zu erfahren, aber vielmehr um ihn abzulenken und darauf zu fokussieren dass Hilfe unterwegs ist. Es gibt nichts schlimmeres, wenn man sich in einer misslichen Lage befindet aus der man selber nicht mehr rauskommt, nicht zu wissen wie lange es noch dauern wird. 

 

Die sehr gute Gebietskenntnis von Kathrin ermöglicht es uns schnell voranzukommen. Die Person ist bereits in Ruf Nähe und so lotst er uns in das wirklich abschüssige, steile Gelände. Über einem Felsband können wir ihn sehen. Sichtliche Erleichterung auf beiden Seiten. Mit Magnesium und Wasser helfen wir zuerst gegen die Krämpfe. Dann versuchen wir weitere Verletzungen festzustellen. Der Sturz und der Schock haben doch ihre Spuren hinterlassen. Wir vermuten starke Prellungen an der Hüfte und hoffen dass sein Bein nicht verletzt ist. Aus diesem Gelände benötigen wir die Mithilfe der verunfallten Person, sonst könnte die Bergung etwas länger dauern.

 

Nun treffen auch die Kollegen mit Seil, Helm und Gurt ein. Mit Dynema Seilen wird ein Seilgeländer gespannt. Insgesamt verlegen wir 400m Seil um die Person sicher zur Straße zu bekommen. Die verletzte Person kann sehr gut mithelfen und so schaffen wir die rund 300hm durch das steile Gelände zum Weg wo bereits unser Quad für den Abtransport bereit steht.

 

Nach 2h können wir die verletzte Person an die Rettung übergeben. Wieder ein Einsatz der gut abgeschlossen werden konnte. 

 

Bilder / Text: Simone Leitner